[Frage] BIM mit nur einem Gebäudemodel für alle Fachplaner [Gelöst]

Schlagworte:
  • BIM
  • Nur ein Gebäudemodel

Wer hat schon mal an einem Projekt gearbeitet mit BIM wo es nur ein einziges Gebäudemodel gibt?
Und wenn ja was waren die Erfahrungen? (gute wie schlechte)
Liegen die Daten da etwa auf einem Internet Server?
Änderung am Gebäudemodel bei allem Planer in Echtzeit?

Gruss Oliver

ps. Ich kenne nur das BIM wo jeder planer sein Gebäudemodel hat und die dann durch den BIM Koordinator verglichen wird.

Kritik an Allplan ist nicht erwünscht!
v.2024

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Moin,

einige Fakten sollte man in dieser Diskussion berücksichtigen (Entwicklungsstand BIM heute):

- das ifc- Format ist NIE als DatenAUSTAUSCHformat erdacht worden (wie übrigens dxf und dwg auch nicht)
- die erzeugten ifc- Dateien dienen zum ABGLEICHEN von geometrischen und numerischen Informationen in neutralen Programmen (z.B. Solibri).
- Dazu reicht das in der ifc- Datei gespeicherte Volumenmodell mit Relations und Attributen aus
- Jeder Fachplaner erzeugt mit der Software seiner Wahl sein eigenes Modell und verantwortet dieses zu 100%!
- Selbstverständlich kann eine importierte ifc zur Erstellung eines Fachplanungsmodells herangezogen werden (wenn es rechtlich zulässig und inhaltlich bzw. vom Arbeitsaufwand her sinnvoll ist)
- Die Anforderungen der Fachplaner an das Modell auch bzgl. der Planerstellung (ja, die brauchen wir auch noch...) sind so unterschiedlich, dass Nachbearbeitungen immer notwendig sein werden
- die BIM- Prozesse (so wie diese zur Zeit angedacht sind) tragen dem Rechnung.

Das Ganze nennt man OPEN BIM... - wie gesagt, Stand JETZT.

Nach landläufiger Meinung ist dies die am ehesten in D/ Europa umsetzbare BIM- Methode (begründbar u.a. mit der Struktur der Planungsbüros und mit diversen juristischen Aspekten). Deswegen meint der Europäer, wenn er von BIM redet, meist OPEN BIM.

Wer verlustfrei Daten hin- und herschieben will, wird das STAND JETZT nur mit nativen Daten erreichen.
Dann sprechen wir von CLOSED BIM (der Amerikaner meint übrigens, wenn er von BIM redet, eher CLOSED BIM).

Beide Methoden erfordern also grundsätzlich unterschiedliche Prozesse und Arbeitsmethoden im Büro.
Beide Methoden haben augenscheinlich Vor- und Nachteile.
Nur durcheinanderwürfeln sollte man sie nicht.

Und nun zum ursprünglichen Anliegen des Threaderstellers:

Keine der beiden BIM- Methoden setzt zwangsweise voraus, dass in EINEM Modell am besten auch noch in der Cloud gearbeitet werden soll/ muss (Ein durchaus beliebter Mythos...).

Im CLOSED BIM ist das THEORETISCH denkbar (übrigens durchaus auch mit Allplan...)
Auch im CLOSED BIM sind Zugriffs/ Rechtestrukturen einzuhalten und diese sind alles andere als unproblematisch (technisch und juristisch).
PRAKTISCH stellt dies doch noch sehr hohe Anforderungen an die Infrastruktur. Technisch hat Allplan hier übrigens mittels Datenkomprimierung zur 2017 einiges verbessert, die Organisation der Zugriffs/ Bearbeitungssrechte bleibt jedoch eine Herausforderung.

Auch im CLOSED BIM wird übrigens durchaus mit mehreren Modellen gearbeitet.

Praktische Erfahrungswerte zum "CLOSED BIG BIM" mit Allplan kann ich leider nicht beitragen...

Was bringt die Zukunft?
Meine Glaskugel ist schon im Wochenende, aber ob die von Martin (und vielen anderen auch, mich eingeschlossen )gewünschte verlustfreie Übertragung von Bauteilen von einer nativen Anwendung in die andere per ifc umsetzbar ist, wage ich zu bezweifeln.
Stetige Verbesserungen im Detail sind jedoch sichtbar.

Es lassen sich natürlich in einem "kurzen" Beitrag wie diesem nicht alle Aspekte differenziert betrachten, deshalb sei mir die ein oder andere Pauschalierung im oben geschriebenen erlaubt. Danke!

BG
Jens Maneke
AAP Sommerfeld

>>> Stell Dir vor, es geht und keiner kriegts hin...

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Hallo,

wenn ich nach der BIM-Methode arbeite, muss eine Frage (neben anderen grundlegenden Fragen auch) unbedingt vor Beginn der Arbeiten geklärt werden. Wer ist für die Koordination der digitalen Datenmodelle zuständig!? Das muss nicht unbedingt der Architekt sein. Es kann auch bei der Projektsteuerung liegen etc.

Ein weiterer Punkt ist, wie von Bernd beschrieben, das vorher festgelegte Niveau der Modelle erst einmal sauber zu Modellieren und dann weiter zu pflegen. Dazu sind Mitarbeiter notwendig die in der Lage sind mit den vorhandenen Werkzeugen und Bauteilen sauber zu modellieren. Und da seh ich den größten Schwachpunkt. Das Verständnis für die Methode zu vermitteln, mit allem was dazugehöhrt, ist die größte Hürde beim Thema BIM. Es geht nicht, so wie bisher, einfach mal was wegzupfuschen nur weil das Projekt schon so lange läuft. Und das zu erklären ist z.T. sehr müßig...

Ich sehe beim Thema Datenaustausch eine IFC Datei ähnlich einer PDF oder DWG. Der Informationsaustausch findet wie bisher auch statt. Aber anstelle einer DWG vom TGA-Planer mit seinen zu verantwortenden Durchbrüchen referenziere ich nun mit den vom TGA Planer zur Verfügung gestellten IFC Daten. Das muss nicht immer das ganze Modell sein. Sondern auch nur Abschnitte oder einzelne Geschosse. Diese pflege ich ins Architekturmodell ein. Wie bisher auch. Und den Planungsstand bekommt der Tragwerksplaner und pflegt das in sein Modell ein.

Diese drei angepassten Modelle werden dann vom BIM-Projektkoordinator (wer auch immer das macht) überprüft und freigegeben. Und das ist das neue daran. Nicht mehr. Disziplin beim Modellieren und die Kenntnis der eigenen Software ist ein entscheidender Faktor in der BIM Methode.

Ich glaube nicht das auf absehbare Zeit ein Reibungsloser Datenaustausch stattfinden wird. Es wird m.E. immer Verluste geben. Hier hilft nur mit den jeweiligen Partnern Szenarien durchzuspielen und herauszufinden wo und wie die Verluste am geringsten sind. Wenn man das alles nicht will, macht man weiter wie bisher und ärgert sich halt über DWG-Daten die nicht passen und weiterverabeitet werden können.

Gruß, Michael.

Allplan 2023 Architektur

noch zwei Gedanken zu BIM

1. Falsche Sicherheit

Durch das abgleichen der 3D Modelle kann eine falsche Sicherheit wiegen:
"Worst Case": Asso. Grundriss ist schon erstellt. In einem Bereich wo der Plan schon voll ist ändert eine Wand: sie wird kürzer und somit zur Stütze.
Wand in Stütze wandeln geht nicht in Allplan
Wand wird gelöst und Stütze ergänzt.
Modelle werden verglichen alles i.o
..... und auf dem Plan fehlt die Stütze. Nachträglich eingefügte Objekte müssen auch in Asso Gr. eingefügt werden.
( =Model stimmt nicht mit Plan überein !)

2. Attribute besser sichtbar machen
Die Hinterlegten Attribute sind nicht direkt sichtbar. Einzig durch ein Beschriften oder durch den Befehl Flächenvisualisierung - der aber sehr Umständlich ist (siehe Wunsch hierzu)
Schön wäre wenn die Attribute schnell und einfach z.B in der Visualisierung dargestellt werden könnte.

Gruss Oliver

Kritik an Allplan ist nicht erwünscht!
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noch zum Datenaustausch.
Zu Beginn mag eine IFC Datei i.o Sein.
Besser aber sollte zusätzlich eine DWG und PDF Datei mitgesendet. werden.
Für zukünftige Anpassungen sind DWG 2d und PDF wichtiger all allenfalls eine IFC Datei.

IFC Dateien sind teilweise derart unbrauchbar das sie weder direkt noch indirekt verwendet werden können. z.B schnitt Erstellung durch Decke mit Bodenaufbau oben und Dämmung unten bekomme ich ein Einheitsbrei ganze Decke 80cm wobei der Beton vielleicht 40cm sind....

Gruss Oliver

Kritik an Allplan ist nicht erwünscht!
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Zitiert von: Buo
IFC Dateien sind teilweise derart unbrauchbar das sie weder direkt noch indirekt verwendet werden können. z.B schnitt Erstellung durch Decke mit Bodenaufbau oben und Dämmung unten bekomme ich ein Einheitsbrei ganze Decke 80cm wobei der Beton vielleicht 40cm sind....
Liegt aber ganz sicher nicht am IFC Format an sich, sondern am Exporter oder Importer. Als beisplie hier folgendes. ArchiCAD kennt im Gegensatzt zu Allplan auch mehrschalige Decken und exportiert diese auch als solche ins IFC. Allplan kennt solche Bauteile nicht und sollte eingentlich die mehrschaligen Decken splitten in die einzelnen Schichten. Analog zu wänden, wenn Allplan eine mehrschalige Wand nicht als solche importieren kann, dann sollte Allplan diese in mehrere Wände aufteilen. Da ist der Importer von Allplan schlicht und einfach überfordert. Sobald es Aussparungen oder Schlitze hat die nicht durch das gesamte Bauteil durchgehen, kann Allplan die Schichten nicht mehr richtig auflösen. Fehler sind bekannt, gibts hier auch einen Thread. Ich glaub in 2017 ist es etwas besser, ich habe aber noch kein 2017.

Ich bin dazu übergegangen mir Rohbaumodelle ohne Aufbau schicken zu lassen. Das funktioniert sehr gut, wenn der Gegenüber weiss wie er bei seinen Mehrschaligen Bauteilen nur die Rohbauschicht exportiert. Dann kommen neue Problemen. Die Wandverschneidungen stimmen bei mehrschaligen wänden gut, bei nur Rohbau nicht mehr. Für Decken natürlich analog. uns so weiter und so fort ...

Der grosse vorteil wie immer bei IFC, man kann den Fehler lokalisieren, liegt er bei der Exportsoftware, bei der Importsoftware, oder bei den Einstellungen für Import oder Export, oder im Modell an sich.

gruss bernd

BIM, BAM, BOOM
BIM-Modelle Tragwerksplaner --> http://www.bimstatik.ch/
My Allplan PythonParts --> https://github.com/BIMStatik/AllplanPythonParts
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Zitiert von: Buo
2. Attribute besser sichtbar machen Die Hinterlegten Attribute sind nicht direkt sichtbar. Einzig durch ein Beschriften oder durch den Befehl Flächenvisualisierung - der aber sehr Umständlich ist (siehe Wunsch hierzu)
Schön wäre wenn die Attribute schnell und einfach z.B in der Visualisierung dargestellt werden könnte.

Sag ich seit Jahren !!! Hier merkt man wer wirklich mit Attributen arebeitet. Sobald man wirklich BIM mit Attributen macht (für Massenberechnungen), möchte man diese Attribute auch visualizieren. Das ist in Allplan schlicht und einfach nicht möglich. Der Objektmanager ist ein geniales Tool, leider kann man nur nach folgenden Attributen filtern:

- Topologie
- Teilbildnummer und -name
- Layer
- Gruppe
- Typ
- Material

Aber das allein ist schon genial, weil nach Material gefiltert werden kann. Hier müsste jedes x-beliebige Attribut auswählbar sein, dann hätten wir BIM und dann könnten wir die Layer auch über den Jordan schmeissen.

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eines darf man bei dem ganzen nicht außer acht lassen:

nicht jeder hat alle daten von anderen für seine arbeit zu prüfen, wenn ein ordentlicher bim-koordinator da ist, sondern die einzelmodelle werden zentral abgeglichen und der einzelne planer bzw. mehrere, bekommen die aufgaben die punkte zu lösen. d.h. wird eine wand in stützen aufgelöst, wird aus der bim-platform eine aufgabe generiert und verteilt.

Namenlos gezeichnet in vollem Bewusstsein - ignorant, in eigen Augen vermutlich höflich, dennoch unhöflichst, unfreundlichst wer einen/viele vermutete - sich von alters erschließende Namen nennt.
[b]

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